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Süden und Südwesten

Der Süden und Südwesten Irlands bietet viele Landschaftliche und kulturelle Höhepunkte für eine Reise. Es warten zahlreiche Klöster oder deren Ruinen auf den Besucher, kleine Städte oder ein Touristenzentrum wie Killarney. Ein Muß ist dabei fast die Umrundung der drei Halbinseln im Südwesten Beara, Kerry und Dingle.

Diese Schönheit hat allerdings auch ihren Nachteil: Gerade in der Hochsaison ist diese Region ziemlich überlaufen, oft stehen Busse oder die Autos der Rundreisenden im Stau. Kaum ein Fleck ist vom Tourismus nicht erfaßt. Wo früher nur ein kleiner Parkplatz war mit ein oder zwei Autos, ist oft ein Großparkplatz entstanden. Trotzdem - die Region ist sehens- und liebenswert!

1-BrownsDolm

Von Glendalough aus geht es über kleiner Straßen Richtung Carlow. Kurz vor den Toren der Stadt, an der R 726, wartet der Browne´s Hill Dolmen mit dem größten Deckstein Europas auf den Besucher. Auf den drei Orthostaten ruht ein Deckstein mit einem Gewicht von ungefähr 100 Tonnen. Er wird auf eine Zeit 2.000 v. Chr. datiert.

Erstaunlich ist die Leistung, die für diesen Dolmen erbracht werden mußte: Der Deckstein wurde über viele Kilometer hierher gebracht. Dafür war eine gewaltige Organisation, technisches Knowhow und auch Zusammenarbeit nötig.

2-Kilcooleyges

An der R 690 liegt, malerisch hinter einem Waldstück versteckt und vom Tourismus nocht nicht entdeckt, die Ruine der Kilcooly Abbey. Die Ursprünge stammen aus dem Jahr 1182.

Auch das Innere der Kirche ist sehenswert: Ein Christophorus mit übergroßen Füßen ziert eine Wand, dazu andere, teils rätselhafte Steinmetzarbeiten.

Besonders gut tut mir die Ruhe, die über dieser alten Abtei liegt, die nur von Kühen und Schafen umgeben ist.

3-KilcooleyLicht
4-Jerpoint

Ein Besuch der Jerpoint Abbey darf nicht fehlen. Jerpoint Abbey ist eine der schönsten und vollständigsten Klosterruinen Irlands.

Vermutlich wurde Jerpoint 1158 gegründet. Im Kirchenbau vermischen sich romanische Elemente mit Teilen, die den Übergang zur Gotik darstellen. Der jetzige Turm stammt erst aus dem 15. Jhdt., als Jerpoint wohl erblüht ist.

In Jerpoint findet sich einzigartiger Bauschmuck und vor allem auch der Kreuzgang mit seinen filigran gearbeiteten Bögen und den reichen Steinmetzarbeiten.

5-JerpointKreuz
6-Cashelges

Auf dem weiteren Weg nach Westen sticht die Ruine von Cashel ins Auge. Auf einem Berg gelegen,
signalisierte sie die Verbindung der Könige von Munster mit der Kirche.

7-CashelDet1

8-CashelDet2Cashel war die alte Hauptstadt der Könige von Munster. Im 4. oder 5. Jhdt. errichtete der König von Munster wohl ein Steinfort. Nach der Legende soll hier der Hl. Patrick mit einem Kleeblatt dem König von Munster die Dreifaltigkeit Gottes erklärt haben. Dies gilt als die Geburtsstunde des Kleeblattes als irisches Emblem, das etwa die Flugzeuge von Air Lingus ziert. Der Sockel des Kreuzes, das vor der Kirche von Cashel steht, soll der Taufstein gewesen sein, auf dem dann der König von Munster von Patrick getauft wurde.

Im 12. und 13. Jhdt. entstanden dann die Kirche und der Rundturm. Die Ruinen laden dazu ein, lange umherzustreifen und sich an vielen Details zu freuen.

Besonders sehenswert ist die St. Cormack´s Chapel. Sie ist ein Kleinod irischer Baukunst und wurde richtungsweisend für spätere irische Kirchen. Sie wurde in der Zeit zwischen 1127 und 1134 errichtet. Wer sie genauer betrachtet und wem auch die deutsche Kunstgeschichte nicht ganz fremd ist, kann große Gemeinsamkeiten mit der Schottenkirche in Regensburg feststellen, ebenso mit der kleinen romanischen Kapelle im Kreuzgang des Regensburger Domes. Auch die in den letzten Jahren restaurierten Fresken und Fratzen im Inneren der Kirche bestätigen die schon damals bestehende enge Zusammenarbeit und Verbindung der einzelnen Klöster über ganz Europa hinweg.

9-CashelAuss1

Blick von Cashel nach unten

Grabkreuze auf Cashel

10-CashelAuss2

Über die N 8, die N 73 und die N72 gelangt man sehr zügig in die Stadt Killarney. Sie ist ein Zentrum des irischen Tourismus. Pferdekutschen warten auf zahlungskräftige Kunden, Bus reiht sich an Bus, Hotel an Hotel. Aber trotzdem hat sich Killarney etwas Charme bewahrt. Vor allem aber bietet es selber einige sehr sehenswerte Stationen und ist ein hervorragender Ausgangspunkt für die Fahrten um die drei Halbinseln im Südwesten. Deshalb habe ich Killarney immer als Stützpunkt bevorzugt und dort für eine Woche auch eine Ferienwohnung angemietet.

11-MuckrossHous

Das Muckross House mit seiner berühmten Gartenanlage ist zwar vielbesucht, aber trotzdem auch Ort der Ruhe und der Erholung. Das Herrenhaus wurde 1843 erbaut und ist zu besichtigen. Die meiste Zeit aber sollte man sich für die umliegenden, wunderbar gepflegten Gärten nehmen.

12-MuckrossRhod1

In der Zeit der Rhododendronblüte, die Zeit um Pfingsten, entfalten die Gärten eine eindrucksvolle Pracht, an der man sich gar nicht satt sehen kann.

13-MuckrossBlüte
14-MuckrossRhod2
15-MuckrossKief

Abendspaziergang im Muckross Garden

16-MuckrossKief2
17-AgadoeHights1
18-AgadoeHights2

Für den Abschluß eines Tages empfiehlt sich ein Ausflug auf die Agadoe Hight´s. (von Killarney aus ca. 5 km auf der N 72 Richtung Cahersiveen, dann rechts den Schildern nach auf die R 563, einen Berg hoch, nach einigen hundert Metern rechts Richtung des Hotels oben auf der Höhe; dort findet sich ein großer Parkplatz) Dort wartet ein alter Friedhof mit einer Ruine und vor allem ein bestechender Blick auf die Seenlandschaft von Killarney.

18-AgadoeHightsAbend
20-TorcWat-Treppe

Von Killarney auf der N 71 nach Süden findet man schnell den Torc Waterfall. Es ist von vielen Besuchern überlaufen, bei wenig Wasser auch beklettert, ununterbrochen klicken die Fotoapparate und piepsen die Videokameras.

21-TorcWand

Wer sich aber die Mühe macht, am Wasserfall vorbei ganz nach oben zu gehen und dann an einem Weg nach links abzweigt, der findet eine schöne Wanderung über Treppen und gute Wege über zwei Stunden vor. Immer wieder eröffnen sich dabei Blicke auf Killarney und den See, zur Zeit der Rhododendron-Blüte noch von deren verschiedenen Farben eingerahmt. Und nach wenigen Augenblicken verlieren sich auch die Menschenmassen vom Wasserfall. Der Weg ist nicht allzu schwierig und wirklich gehens- und sehenswert.

22-LadiesView

Auf dem Weg zur Halbinsel Beara oder auch beim Umrunden des Ring of Kerry öffnet sich der Blick auf der N 71 Richtung Kenmare zum sogenannte Lady´s View, einem Aussichtspunkt, der von solcher Schönheit ist, daß die Damen der gehobenen Gesellschaft, wenn sie dort ankamen, immer vor Freude gequietscht haben sollen. Daher der Name. Die Aussicht ist wirklich beeindruckend, die Farben sind in ihrer Kombination fast nicht zu glauben. Allerdings: Wo vor 15 Jahren zwei oder drei Autos standen, gibt es heute große Parkplätze und einen Imbiß, die Fotografen stauen sich und laufen sich gegenseitig durchs Bild ...

Von den drei Halbinseln Beara, Kerry und Dingle bevorzuge ich Beara, da sie am ruhigsten und die Landschaft auch am abwechlsungsreichsten ist. Die Küstenstraßen bieten atemberaubende Ausblicke, nötigen aber auch beim Fahren ständige Konzentration ab.

25BearaBlutw
23-Bera-102
24Bera-Spaz1

Über die R 571 geht es auf Beara, dann die R 573 an der Küste entlang. Bei der Einmündung der R 573 zurück in die R 571 geht von der R 571 ein kleiner Weg nach links ab, der ein Stück in das Innere der Halbinsel führt. Dort bietet sich Gelegenheit für eine Wanderung in in unberührter Natur.

26-BearaMontpr

Am Ende der Halbinsel führt eine schmale Straße zum Garnish Point und einer Kabinen-Kabel-Bahn hinüber auf die Insel Dursey. Für viele ist ein Transport mit dieser Kabelbahn eine Versuchung, der sie nicht widerstehen können. Mit genügte es aber, einfach dazustehen oder zu sitzen und zu schauen: auf die Inseln und das Meer, das im Licht immer neu und anders aussieht, von Klippen auf die schäumende Brandung unterhalb ...

28-BeraInseln
29-BearaBetr05

Am Ende der

30-BerarAbend

Auf dem Rückweg zeigt Beara im Abendlicht die volle Schönheit.

Bei der Rückfahrt sollte man den Weg über den Healy-Paß nicht versäumen, der bei Adrigole von der R 572 als R 571 nach links abzweigt.

31b-BeareAbend2
32-KerryBrücke

Vielbefahren ist der Ring of Kerry, da er zu den berühmtesten Küstenstraßen Irlands zählt. Busse fahren den Ring immer entgegen dem Uhrzeigersinn, damit sie nicht ständig auf der engen Straße rangieren müssen.

Sehenswert ist das Staigue Stone Fort, zu dem von der N 70 im Süden der Halbinsel aus eine kleine Straße führt. Immer wieder könnte man dort halten und die Bachläufe, kleine Brücken usw. bewundern, die mit Fuchsien bewachsen sind.

Am Ende des Weges wartet dieses Steinfort aus der Zeit um 600 n. Chr. auf den Besucher. Es ist ausgezeichnet erhalten und gilt als eines der schönsten und vollkommensten Steinforts in Irland.

33-KerryStaigue1
34-StaigueSchafe

Rund um das Steinfort weiden Schafe, alles ist ein Bild des Friedens und der Ruhe.

35-DingleSand

Für manche ein Muß - für mich eher eine Quälerei: die Fahrt über den Connor-Paß, das Dach der Halbinsel Dingle. Denn hier reiht sich Auto an Auto, waghalsige Überholversuche von Leuten, die vorwärtskommen wollen gegenüber von Leuten, die schauen, Motorräder, die vorbeibrausen, Busse und Wohnwagen, die einen zum Halten am Straßenrand oder zum Rückwärtsfahren zwingen.
Grandios ist allerdings das Panorama vom Parkplatz auf der Paßhöhe aus. Es eröffnet den Blick über weite Teile der Halbinsel.

Die Halbinsel Dingle bietet neben Kultur auch lange, menschenleere Sandstrände. Manchmal auch vom Strumwind umtost kann man hier kilometerweit im Sand dahinstapfen. Einfach die Schuhe ausziehen und genießen ...

36-DingleSchuhe
37-DingleConnor
38-DingleGallarus

Das Gallarus Oratorium liegt an der Nordwestspitze Dingles und ist ein Zeugnis frühchristlicher Baukunst, die noch völlig von den Einflüssen des Festlandes oder der römischen Architektur frei ist. Obwohl dieses Gebäude ca. 1.000 Jahre steht und aus unverfugten Steinen aufgebaut ist, ist es immer noch völlig wasserdicht. Die Grundform erinnert an ein umgekipptes Boot. Es war wohl eine Behausung für einen Mönch und Einsiedler.

Auf der Rückfahrt entdecke ich ein Boot, wie es nach alter Tradition gebaut wurde: Holzplanken, die mit Stoff bezogen wurden, dann wurde alles mit Teer abgedichtet. Beim Anblick dieser Boote kann man sich die Gefahren vorstellen, die früher auf Fischer lauerten, wenn sie mit diesen Booten hinausführen.

40-DingleKlipp
39-DingleBoot

Ein Blick zurück zeigt nochmals die herbe Schönheit der Halbinseln.

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