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Irland - Landschaft und Glaube

Wer nach Irland reist, kann ein faszinierendes Miteinander von Landschaft und religiös geprägter Kultur erleben. Beides steht in Einklang miteinander: Klöster oder deren Ruinen in einer herben Landschaft, steile Klippen mit einem alten Steinfort und sanfte Wiesen mit einem Steinkreis. Gerade diese Mischung macht für mich eine Reise nach Irland so abwechslungsreich. Nach einer Fahrt oder Wanderung durch die grüne Landschaft wird der “Geist” durch die Kultur gefordert und vielleicht am Abend bei einem Guinness in einem Pub wieder beruhigt ...

Bei einer maximalen Ausdehnung von Nord nach Süd (Malin Head - Mizen Head) von 486 km und von Ost nach West 285 km beträgt die Gesamtfläche 84.405 qkm (Republik alleine: 70.283qkm). Damit ist die Republik Irland in etwa so groß wie Bayern. 2001 lebten 3839000 Menschen dort, das sind 55 je qkm. Das gesamte Land ist aufgeteilt in 4 Provinzen (Leinster, Munster, Connacht und Ulster) mit 26 Grafschaften (Counties), wobei Ulster nicht zur Republik gehört.

Die meisten Iren sind katholisch (94%), daneben gibt es 4% Anglikaner und 2% Andersgläubige. Der Einfluß der Katholischen Kirche in Irland ist immer noch sehr groß, hat allerdings unter einigen Skandalen der letzten Jahre sehr gelitten. Die Moralvorstellungen sind von der katholischen Lehre stark geprägt. Abtreibung ist nicht erlaubt, noch vor wenigen Jahren war der Verkauf von Verhütungsmitteln nicht zulässig. Viele Schulen und andere Einrichtungen werden von der Katholischen Kirche betrieben und mit unterhalten. Überall im Land trifft man auf kleine Mariengrotten und andere religiöse Zeichen.

Amtssprachen sind in Irland Irisch (Gaelisch) als erste Amtssprache und Englisch, wobei Englisch von fast jedem Iren gesprochen wird, aber nicht unbedingt Gaelisch. Diese ursprüngliche Sprache der Iren hat sich nur in einigen wenigen Provinzen erhalten. Dazu trugen die englischen Invasoren bei, die mit teilweise äußerst brutalen Verboten diese irische Wurzel ausrotten wollten. Kindern etwa wurde ein “Tally Stick” um den Hals gehängt, in den die Eltern eine Kerbe machen mußten, wenn das Kind gaelisch sprach. In der Schule erhielt das Kind darauf Prügel. Im letzten Jahrhundert erlebte das Gaelisch eine Renaissance und wurde in den Gaeltacht-Gebieten besonderes gefördert. Diese Gebiete liegen fast alle im Westen des Landes und gehören heute immer noch zu den ärmsten und wirtschaftlich rückständigsten Landesteilen. Die Sprache ist heute immer noch ein Politikum, etwa als die Forderung gestellt wurde, das Gaelische dem Englischen in Nordirland gleichzustellen. Gaelisch ist Pflichtfach in den Schulen.

Die irische Bevölkerung habe ich immer als auf eine sehr angenehme Art freundlich erlebt. Stets wurde mir geholfen, beim B&B - Frühstück wurde immer nach Wünschen etc. gefragt, aber es ist nie jemand aus dem Haus auf die Idee gekommen, einem eine Unterhaltung aufzuzwingen, noch Essen aufzudrängen o.ä., wie ich es schon an anderen Stellen erlebt habe. Ein schönes Beispiel irischer Gastfreundschaft konnte unsere kleine Reisegruppe bei der ersten Fahrt 1990 erleben. Wir waren zu sechst mit zwei PKW und Zelt unterwegs. Bei strömendem Regen suchten wir am Abend nach einer Wiese zum Zelten und fragten an einem Bauernhaus. Die Familie bot uns nicht nur eine Wiese an, sondern ihr vor einigen Wochen verlassenes Haus gleich nebenan, da sollten wir übernachten. Es wurden zwei defekte Glühbirnen ersetzt und wir bekamen Torf zum Einheizen. Der “Senior” des Hauses meinte immer wieder aus zahnlosem Mund: “No cash, no cash!” Als wir alles hatten, verabschiedete sich die Familie bis zur Abfahrt am Morgen.

Zur irischen Lebensart gehören unbedingt zwei Dingen: Pub und Guiness. Ohne den Besuch von einem Pub ist keine Irlandreise vollständig. Der Pub (von Public Place) ist mehr als nur ein Ort, um Alkohol zu konsumieren. Er ist Begegnungsstätte, Nachrichtenbörse und manchmal auch Ort zum Musizieren. Früher war der Pub unterteilt in einen vorderen Teil für die Frauen und - oft durch eine Milchglastüre getrennt - einen Teil für Männer. So haben wir es auch bei der ersten Fahrt noch angetroffen, aber beide Frauen unserer Gruppe durften mit in den “Männerteil”. Dort standen die Männer am Tresen, ihr Bier in der Hand, und unterhielten sich mit einem Spiel, bei dem Gummiringe auf numerierte Haken an einem Wandbrett geworfen wurden. Alles geschah unter lautem Gegröle, Lachen und ...  Allerdings hat sich gerade bei den Pubs sehr viel verändert. Musik sucht man meistens vergebens, wenn es sie gibt, wird sie fast immer als Attraktion bestellt und bezahlt. Die spontanen Sessions, die man sich als Irlandreisender oft vorstellt, finden kaum mehr statt. Nur einmal habe ich erlebt, daß abends im 22.30 Uhr (als die meisten Touristen gegangen waren), ein älterer Mann die Ziehharmonika auspackte, jemand anderes dazu eine Geige, dann ein Mädchen seine Querflöte, und so spontan Musik gemacht wurde. In den meistens Pubs ist die Musik von einem Großbildfernseher abgelöst worden, in dem Sportberichte zu sehen sind, und der mit großer Lautstärke durch den Raum dröhnt.

Zum Pub gehört natürlich das Bier und vor allem das Guinness. Guinness ist ein Markenname für ein dunkles Bier (Stout), daneben gibt es noch das Lager (ähnlich unserem Export) und das Ale (ein dünnes Bier). Das Guinness wird auf besondere Weise eingeschenkt: Es wird unter hohem Druck ins Glas gefüllt (meistens ein Pint, etwas mehr als ein halber Liter), so daß zuerst nur Schaum im Glas ist. Wenn der Schaum sich setzt, wird nachgeschenkt, diese Prozedur zwei bis drei Mal wiederholt. Dann befinden sich im Glas ca. zwei Drittel schaumiges Bier und ein Drittel kräftiger, fast sahneartiger Schaum oben. Bezahlt wird das Bier immer sofort und am Tresen, dort muß es auch bestellt und abgeholt werden. Es ist in Irland auch üblich, Runden auszugeben. Wenn eine Gruppe im Pub ist, sollte also nicht jeder einzeln für sich sein Bier bestellen, sondern einer für alle - und das reihum ...

In den Pubs gibt es immer noch die Sperrstunden. Je nach Wochentag wird zwischen 22.30 und 23.30 Uhr schlagartig das Licht hinter der Theke ausgemacht, es wird keine Bestellung mehr entgegengenommen, im Pub wird aufgeräumt. Allerdings wird diese Sperrstunde teilweise recht seltsam gehandhabt. In Cliffden habe ich regelmäßig erlebt, daß um 22.30 Uhr die Vorhänge vor die Fenster gezogen wurden. Vielleicht wurde die Veranstaltung ja dadurch zu einer geschlossenen Veranstaltung? Im Temple-Bar-Viertel in Dublin kann man aus der einen Kneipe, in der geschlossen wurde, in eine andere nebenan gehen, in der munter Musik spielt und das Leben weitergeht.

Geschichte

Die irische Geschichte ist eine Geschichte der Eroberung und Unterdrückung eines Volkes mit entsprechenden Leiden, Aufständen, Toten und Hungersnöten. Nur aus dieser Geschichte heraus wird auch der Konflikt um Nordirland verständlich - aber nicht deswegen nicht eher zu dulden. Im Folgenden gibt es nur einen kurzen Abriß dieser Geschichte, über den Nordirlandkonflikt gibt es weiter unten mehr zu lesen.

7.000 v.Chr.

erste Siedlungen

4.000 v.Chr.

Megalithgräber

300 v.Chr.

Einwanderung der Kelten

500 n.Chr.

Beginn der Christianisierung

ca. 432-457

Hl. Patrick als Missionar

9.-10. Jh.

Wikingereinfälle

1155

König Heinrich II. von England bekommt durch die päpstliche Bulle “Laudabiliter” die Erlaubnis, die irische Kirche zu reformieren

1166

Diarmait MacMurrough sucht Hilfe bei Heinrich II.

1169

Richard FitzGilbert, gen. Strongbow, beginnt mit der Eroberung Irlands

1541

Heinrich VIII. läßt sich zum König von Irland ausrufen

1607

Flucht des Adels aus Ulster (Flight of the Earls), Beginn der “Plantations”

1641

Schlacht von Portadown; katholische Iren haben sich gegen die protestantischen Sieger formiert und beginnen den Kampf gegen sie und die englische Regierung; am 23.10.1641 kommt es zu einem Massaker: Innerhalb weniger Stunden werden am Blackwater bei Portadown Hunderte von Frauen, Männern und Kindern von Katholiken umgebracht. Noch heute wird von den Protestanten bei den Umzügen des “Orange Order” an dieses Massaker erinnert.

1641-1651

Aufstand der Iren, von Oliver Cromwell blutig niedergeschlagen, größte Verwüstungen im Land. Das Massaker von Portadown diente als Vorwand für grausamstes Vorgehen gegen die Katholiken durch englische Soldaten unter Cromwell. Die Opferzahlen und die Grausamkeiten vom 23.10.  wurden maßlos übertrieben, Cromwell motivierte damit die Truppen, die teilweise außer Kontrolle gerieten.

1690

Schlacht am Bohne, Sieg Wilhelm III.

1695

Beginn der Zwangsgesetze gegen Katholiken (Panel laws) und damit der systematischen Unterdrückung der Iren; z.B.: Landbesitz mußte bei Katholiken unter allen Söhnen gleichmäßig aufgeteilt werden, wenn der älteste Sohn nicht zum Protestantismus übertrat (Folge: kleinste Landstücke, die niemanden ernähren konnten), Katholiken durften nicht lehren, keine Schulen oder Universitäten besuchen, öffentliche Ämter bekleiden oder Waffen tragen; die Ausübung des katholischen Glaubens wurde verboten, Gottesdienste mußten heimlich abgehalten werden;

1740-1741

große Hungerkatastrophe

1845-1849

“Great Famine” - die große Hungerkatastrophe, ca. 1 Million Iren verhungern, ebenso viele Wandern aus. Die Hungersnot entstand durch die englische Landwirtschaftspolitik, die den irischen Bauern fast nur noch den Anbau von Kartoffeln ermöglichte, durch die Kartoffelfäule wurde über mehrere Jahre die Ernte vernichtet.  Während dieser Zeit exportierten die englischen Grundbesitzer sogar Rindfleisch und Getreide nach England;

1905

Gründung von Sinn Fein durch Arthur Griffith

1916

Osteraufstand in Dublin

1919

Beginn des bewaffneten Kampfes der IRA, “blutiger Sonntag” am 21.11.

1919-1921

Unabhängigkeitskrieg

1949

Austritt Irlands aus dem Commonwealth rechtskräftig, Irland wird unabhängige Republik am 18.4.

1970

Verschärfung des Bürgerkriegs in Nordirland

1972

Beitritt zur EG

Nordirland - ein Religionskrieg?

Oft wird der Nordirlandkonflikt an der Religion der beiden kämpfenden Parteien festgemacht: Katholiken gegen Protestanten. Der Konflikt wird oft zu einem Symbol dafür hochstilisiert, wie im Namen Gottes und des Glaubens Menschen hassen und morden können. Wer sich aber mit der Geschichte Irlands befaßt wird eher zu einer anderen Ansicht kommen: Durch die Religion zeigt sich die politische Zugehörigkeit. Es geht letztlich um den Streit der so viele Jahre von England unterdrückten, ausgebeuteten und entrechteten Iren gegen die englische Vorherrschaft. Wenn man auf die Geschichte schaut, wie viel Unrecht der irischen Bevölkerung zugefügt wurde, wie das Recht auf freie Religionsausübung behindert wurde, wie Armut und Hungersnot - etwa durch die Suppenküchen - dazu ausgenützt werden sollte, um Menschen auf die Seite der englischen Krone zu ziehen, wie viele Menschen an Hunger und Seuchen starben, ganze Dörfer ausgelöscht wurden, dann scheint ein ganz anderer Hintergrund auf. Es geht nicht um den Glauben, sondern um die Freiheit von der englischen Unterdrückung.

Auf der anderen Seite stehen in der Zwischenzeit die Interessen von protestantischen Familien, die schon seit Generationen in Nordirland wohnen und dort ihre Heimat gefunden haben. Auch sie haben ein recht auf Sicherheit.

Allerdings kann ich es nicht annehmen, daß immer noch der Haß geschürt wird, daß immer wieder alte Wunden aufgerissen werden, etwa bei den Umzügen des “Orange Order”, oder wenn katholische Schulkinder nur noch unter Polizeischutz zu ihrer Schule gelangen können.

Die schreckliche Situation wurde mir bei meiner ersten Reise nach Irland bewußt. Um zum “Giants Causeway” zu gelangen, mußten wir die Grenze von der Republik Irland nach Nordirland überqueren. Der Grenzpunkt bestand aus Betonwänden, hinter die - von einer Ampel gesteuert - immer nur ein Fahrzeug hineinfahren konnte, um dort kontrolliert zu werden. Alles wurde von Wachtürmen aus beobachtet, aus einer geöffneten Panzerglasscheibe ragte Maschinengewehr nach unten. Als wir hinter die Betonwand fahren durften, warteten dort Soldaten mit Maschinenpistolen auf uns. Als sie die deutschen Nummern am Auto erkannten, waren sie sehr freundlich zu uns, die Kontrolle war kein Problem. Aber auch die Fahrt durch die Ortschaften in Nordirland war teilweise sehr bedrückend. Vor größeren Straßenkreuzungen begannen am Straßenrand immer höher werdende Stacheldrahtzäune, dann an der Wegkreuzung ein Kontrollposten, den wir dank deutscher Autonummern immer schnell passieren konnten. In fast alle Orten waren Siedlungsanlagen mit hohem Stacheldraht geschützt. Es war eine sehr bedrückende Erfahrung. Mehrere Male wurden wir von Jugendlichen mit der erhobenen rechten Hand gegrüßt - eine sehr unangenehme Erfahrung.

Einige Jahre später war alles entfernt, beim Überschreiten der Grenze gab es keine Kontrolle mehr. Als wir auf dem Weg von Nordirland nach Dublin wieder die Grenze passieren wollten, zeigte sich: Der auf der Karte eingetragene Grenzübergang war verschlossen, der die Kontrollstation schon lange verlassen, der Weg verwildert, aber alles unpassierbar. Wir fragten einen Polizisten, wo wir denn über die Grenze könnten. Er beschrieb uns einen Schleichweg um die Grenzanlage herum, über Feldwege, an Müllplatz vorbei, aber schließlich waren wir in der Republik. Auch so kann man Grenzen sehen ...

Kultur

Frühgeschichte:

Aus dieser Zeit begegnet man bei Irlandreise vor allem Megalith-Gräbern. Sie sind die wohl beeindruckendsten Zeugen aus der Jungsteinzeit (4.000 - 2.500 v. Chr.). Aufrecht stehende Steine bilden eine Umfassung, in deren Mitte eine Kammer ausgebildet ausgebildet ist, die auch in Nischen aufgeteilt sein kann (Kammergräber).

Später (ab ca. 2.500 v.Chr.) entstanden die Gangräber, bei denen ein schmaler Gang zur zentralen Kammer hineinführt. Beeinduckendstes Beispiel dafür ist Newgrange.

Dolmen sind kleinere Megalithgräber, die meistens aus drei aufrecht stehenden Steinen mit einem großen Stein als Deckplatte bestehen. Diese Dolmen können eine beachtliche Größe annehmen (z.B. Browns Hill Dolmen).

Die Steinkreise bilden eine weitere Gruppe und entstsande meist in der Bronzezeit (ca. 2.500- 300 v.Chr..). Runde oder ovale Formationen von Monolithen dienten wahrscheinlich kultischen Zwecken.

Diese frühzeitlichen Zeugnisse machen die große Religiosität der irischen Bevölkerung deutlich. Die christliche Botschaft konnte hier auf fruchtbaren Boden fallen.

Die Kultur der Mönche

Der Überlieferung nach wurde vor allem durch den Hl. Patrick 432-457 n.Ch. vorangetrieben. Wahrscheinlich aber hat er nur einen Teil der Insel missioniert, später aber alles auf ihn übertragen. Durch das Christentum wurde die alte Kultur nicht zerstört, sondern überformt. Es war ein völlig friedlicher Übergang, der sich vollzog.

Der ursprüngliche Baustil konnte sich - im Gegensatz zum übrigen Europa - von den Römern unbeeinflußt entwickelten. So konnten die Bienenkorbzellen oder die wie ein umgedrehtes Schiff aussehende Collumbans Cell entwickeln. Auch St. Kevin´s Chruch in Glendalough zeigt eine eigenständige Architektur. Typisch sind dabei die Rundtürme, deren Funktion nicht ganz sicher erklärt ist. Es wird eine Funktion als Fluchtturm vermutet.

Typisch sind die irischen Hochkreuze, die sich evtl. aus den Menhiren entwickelten. Bei einer Höhe von ca. 3-4m sind sie immer geostet und mit Figuren geschmückt. Die erste typische Form entstand um ca. 750 n.Ch., im 12. Jhdt. endet die Zeit der Hochkreuze.

Mit am berühmtesten sind die irischen Handschriften. Das Book of Kells ist der wohl berühmteste Vertreter. Wer es in Dublin in der Ausstellung des Trinity College bestaunen will, muß oft geduldig anstehen.

Unter dem Einfluß der Zisterzienser begann eine grundlegende Veränderung der Kirche in Irland. Der Orden war vom Papst mit der Absicht nach Irland entsandt worden, die Kirche zu strukturieren und auch stärker an Rom anzubinden. Mit den Zisterziensern kam auch der festländische Baustil immer mehr nach Irland. Auch durch die Franziskaner bestanden feste Verbindungen nach Mitteleuropa. Interessant ist etwa der Vergleich der Cormacks Chappel auf Cashel mit der Schottenkirche in Regensburg oder einer kleinen Kapelle im Kreuzgang des Regensburger Domes. Die Klöster standen in enger Verbindung und tauschten sich auch in künstlerischen Bereichen aus.

Im Jahr 1540 löste der englische König Heinrich VIII. die Klsöter auf und eignete sich deren Besitz an. Es begann eine lange Zeit der Unterdrückung und auch des Verfalles der Kirchen und Klöster. Heute ermöglicht der Gang durch die Ruinen manch romantischen Ausblick.

Der heutige Eindruck

Wer heute durch Irland reist, findet ein Land, das auf der einen Seite durch die Landwirtschaft geprägt ist. Wiesen und Weideland wechselt sich mit Korn- und Kartoffelfeldern ab. Der Torfabbau verändert die landschaft an manchen Stellen sehr radikal. Der beißende Geruch von Torffeuern, mit denen Wohnungen geheizt werden, liegt fast überall in der Luft. Mag der Torfabbau auch wegen der Landschaftsveränderungen umstritten sein, so ist er doch im Grunde die Verwendung einer erneuerbaren Energie. Beim Torfabbau wird zuerst die oberste Pflanzenschicht abgetragen, dann werden Gräben in die Torfschicht gezogen, um diese zu entwässern. Mit speziellen Schaufeln werden die Torfstücke abgestochen und ausgestellt. nach einiger Trockenzeit werden die Torfstücke zusammengetragen und nach Hause transportiert. Alles ist eine mühselige Handarbeit (außer der großräumige Abbau für Torfkraftwerke).

Auf der anderen Seite ist Irland eine aufstrebende Industrie- und vor allem Dienstleistungsnation. Moderne Industriegebäude finden sich ebenso wie Unternehmen aus der Elektronik- und Computerbranche. Irland ist eines der aufstrebendsten Länder innerhalb der EU.

Überall werden Straßen neu gebaut, der vor einigen Jahren noch ruhige Straßenverkehr ist in der Zwischenzeit ebenso hektisch geworden wie bei uns. Vieles, was Heinrich Böll in seinem “Irischen Tagebuch” beschreibt, gehört schon lange der Vergangenheit an.

Aber trotzdem: Irland ist immer eine - oder mehrere - Reise wert!

Literatur:

 

Reiseführer:

 

Reisehandbuch Irland

Annette Kossow, Iwanowski´s Reisehandbuchverlag
für mich der beste der Reiseführer durch Irland; er enthält fundierte Landeskunde und ausgezeichnete Informationen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten; durch die Anordnung nach Gebieten kann man Reiserouten sehr gut zusammenstellen; besonders gut gefallen mir die eingestreuten Exkurse zu verschiedensten Themen - von “The Great Famine” über “Irlands Nationalgetränk: Guinness” bis hin zu “Pferdezucht oder Pferdesucht”; unbedingt zu empfehlen!

Irland

Franz Rappel, Verlag Martin Velbinger; ein alternativer und vor allem durch seine witzige Schreibweise interessanter und lesenswerter Führer; allerdings sind die Geheimtipps auch längst keine solchen mehr

Irland

Baedekers Allianz Reiseführer; er wurde von mir selten verwendet, da er eniger Informtationen enthält als etwa der von A. Kossow, außerdem ist die alphabetische Anordnung der Sehensüwrdigkeiten nicht mein Ding, sie erschwert die Orientierung, Suche und Vorbereitung einer Route erheblich;

Irland Kunst, Kultur und Landschaft

Wolfgang Ziegler, DuMont Kunst-Reiseführer; DuMont Buchverlag; sehr guter Führer für historische und kulturelle Städten, leistete zusammen mit dem Führer von A. Kossow die besten Dienste;

Irland

Lisa Gerhard-Sharp, Tim Perry; Club-Reiseführer; etwas andere Aufmachung, gute Hinweise zu Flora und Fauna, interessante Schaubilder;

Walking in Ireland

Sandra Bardwell u.a., lonely planet publications; Wandertouren in allen Längen- und Schwierigkeitsgraden, sehr gute Beschreibungen und kleine Karten; das wohl ausführlichste Buch über Wanderungen; gute Hilfe, um Irland auch abseits der üblichen Pfade zu erkunden;

Zur Geschichte:

 

Geschichte Irlands

Jürgen Elvert, DTV Wissenschaft; ein ausgezeichneter Einblick in die oft so dramatische Geschichte Irlands, lesbar und sogar spannend, für das Verständnis mancher Probleme des Landes und des Nordirland-Konfliktes unbedingt zu empfehlen;

Zum Lesen und Vorfreuen:

 

Irisches Tagebuch

Heinrich Böll; fast ein “Muß” für jeden Irland-Besucher; allerdings: Das Irland-Bild ist längst überholt; wer mit den Erwartungen, die dieses Buch weckt, nach Irland fährt, wird enttäuscht werden;

Mein irisches Tagebuch

Ralph Giordano, DTV; eine wunderbare Reiseliteratur, die einem Irland näher bringt, wie es an vielen Stelle heute noch ist, sehr zu empfehlen!

Irland

Margit Werner, DTV - Prestel; Geschichten erwecken Orte in Irland zum Leben;

Gebrauchsanweisung für Irland

Ralf Sotscheck, Piper; Episoden bringen die irische Lebensart näher; gut zu lesen als kleine Abend-Geschichten, oder um einen Regenschauer im Haus zu überbrücken;

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